Alpines Museum der Schweiz

Grönland

Alles wird anders
Ab 25. Oktober 2024

Rasant schmelzende Eismassen, boomender Tourismus, drei neue Flughäfen im Bau, wachsende Müllberge, globale Investoren auf der Suche nach Bodenschätzen und ein selbstbewusstes Grönland auf dem Weg zu einer indigenen Identität und Unabhängigkeit. Grönlands Wandel ist heftig, ungestüm und widersprüchlich. Doch wie sehen das die Menschen dort? Und was lernen wir daraus über die Welt, in der wir leben? Wie gehen wir mit Dilemmas und Widersprüchen um? Was macht Angst, und wo liegen Chancen? Eine bewegende Filminstallation mit original Grönland-Soundtrack.

Von den Macher:innen der Ausstellung «Let’s Talk about Mountains» (vom 26. März 2021 bis 25. September 2022 im ALPS).

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Führung

Grönlland à la carte
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Grönland-Abenteuer

Stimmen Sie sich schon einmal auf die kommende Ausstellung ein und stellen Sie Ihr Grönland-Wissen auf die Probe. Beantworten Sie folgende drei Fragen und gewinnen Sie mit etwas Glück zwei Ausstellungseintritte inkl. Grönland-Magazin. Viel Spass!

Drei Fragen an Ausstellungsmacher Beat Hächler

—Sie sind für die Ausstellung selbst zum ersten Mal selbst nach Grönland gereist. Welches war Ihre eindrücklichste Erfahrung?
Die erste Reise führte nach Ilulissat, zum berühmten Eisfjord, der seit 2004 Unesco-Weltnaturerbe ist. Wir gingen zu Fuss über Granitfelsen bis zur Felskante, wo sich der Blick auf den Fjord öffnet und sahen gigantische Eisberge soweit das Auge reichte. Gigantisch heisst: sehr sehr gross. Eisberge, die so gross wie das Berner Münster sind. Ich kam mir vor, wie die Alpentourist:innen im frühen 19. Jahrhundert, die in Chamonix auf das «Mer de Glace» schauten und sich auf einem Ölbild verewigen liessen. Doch anderntags standen wir auf der Baustelle des neuen Flughafens von Ilulissat, wo wir eine Sprengung filmen durften. Um die neue 2 km lange Landepiste bauen zu können, muss eine ganze Bergkuppe weggesprengt werden. Selten zuvor ist mir der Zusammenhang und das Dilemma von Naturattraktion und Tourismus-Infrastruktur so brutal klar geworden.

—Weshalb macht das ALPS Grönland zum Thema?
Ich behaupte mal: Grönland steht für viele in der Schweiz für Schnee und Eis, für unberührte Natur, aber auch für die Auswirkungen des Klimawandels, der der Arktis besonders zusetzt. Mit diesen Bildern sind auch wir in die Recherche gestartet. Effektiv angetroffen haben wir Menschen, die in einem vielfältigen, oft widersprüchlichen Grönland leben. Natur pur trifft auf Massentourismus, Unesco-Weltnaturerbe auf die Baustelle des neuen internationalen Flughafens, urbane Sounds auf Polka-Ländler. Irgendwann realisierten wir: Es ist die Welt, in der wir leben, die uns in Grönland begegnet. Genau das möchten wir in der Ausstellung zeigen.

—Was erwartet die Besucher:innen in «Grönland. Alles wird anders»?
Wir arbeiteten filmisch. Die Kamera fängt Szenen, Atmosphären, Stimmungen unter Menschen und in der Landschaft ein und zeigt die Bilder nahezu in Echtzeit. Das Tempo ist langsam. Die Ausstellung ist ein Parcours, der uns an verschiedene Orte in Grönland führt. Wir lernen Menschen kennen und wie sie das Leben dort gestalten und erleben. Es ist wie bei einer echten Reise. Wir werden in Gespräche verwickelt, lernen unterschiedliche Positionen kennen, für und gegen den Abbau von Bodenschätzen, für und gegen den Ausbau des Flughafens. Doch manchmal sind wir einfach auch nur mittendrin, im Musikclub ‚Mutten‘ in Nuuk zum Beispiel, wenn morgens um 2 Uhr der Saal kocht und mit den lokalen Rappern auf der Bühne die Post abgeht. Unsere Besucher:innen werden in diese Welt abtauchen, da bin ich mir sicher, und Grönland auf eine bisher nicht gekannte Art kennenlernen – vielleicht werden sich die Ausstellungsbesucher:innen dabei auch selbst besser kennenlernen, wenn sie den Menschen in Grönland zuhören und sich fragen, was deren Leben mit dem eigenen Leben zu tun hat.