Erhard Loretan (1959-2011) war der erste Schweizer, der alle 14 Achttausender der Welt bestieg, der zweite Mensch, dem dies ohne künstlichen Sauerstoff und der dritte, dem dies überhaupt gelang. Sein Rekord am Mount Everest – in 43 Stunden zum Gipfel und zurück – hielt 30 Jahre lang. Ohne Träger und Fixseile war er «fast and light» unterwegs und exportierte den Alpinstil in die Höhen des Himalayas. Vor dem Aufstieg im Basecamp ein Fondue und Abricotine – Loretan verlieh dem Bergsteigen eine humorvolle Leichtigkeit.
Erschliessung eines Bergsteigerkosmos
2011 kam Erhard Loretan bei einem Bergunfall ums Leben. Drei Jahre später schenkte die Familie Loretan dem ALPS seinen Nachlass: Unter anderem rund 30 000 Fotos seiner Touren und Expeditionen in den Schweizer Alpen und angrenzender Regionen, in den Bergen Nord- und Südamerikas (Alaska, Anden), in Grönland, in der Antarktis und in Asien (Himalaya, Karakorum). Weiter Loretans Planungspapiere, Tagebücher, Tonaufzeichnungen, Filmdokumente sowie ein Keller voller alpinistischer Ausrüstung von Seilen bis zu Sonnenbrillen.
Dank eines grosszügigen Legats von René und Alice Laube wird der Sammlungsbestand seit 2022 kontinuierlich erschlossen. Mit der Ausstellung «Am Limit. Auf Expedition mit Erhard Loretan» (ab 29. Juni 2024) bringt das ALPS den «Kosmos Loretan» erstmals an die Öffentlichkeit.