Einmal pro Jahr initiiert das ALPS im Turnus an verschiedenen Austragungsorten eine «Netzwerktagung». Sie fördert den laufenden Austausch zu Inhalten, Ideen und aktuellen Projekten mit Bergbezug. Gemeinsam erkunden die Teilnehmenden das Verhältnis zwischen Menschen und Bergen in seinen verschiedenen Facetten.
Die diesjährige Tagung vom 27. Mai 2024 im CIRM in Sion (Centre interdisciplinaire de recherche sur la montagne) steht unter dem Motto «Zusammenleben in den Bergen». Wie leben Alteingesessene, Zugezogene, Rückgekehrte, Zweiheimische und Gäste zusammen? Oder auch nicht? Welches sind Strategien, ökologischen, energetischen und sozialen Herausforderungen zu begegnen?
Weiter unten finden Sie die Projekte, welche an der Tagung vorgestellt wurden. Die Tagung fand zweisprachig statt (Deutsch–Französisch). Die jeweiligen Projekte wurden entweder auf Deutsch oder Französisch präsentiert.
Convivenza –
Zusammenleben in Berggemeinden
Seit 2021 bringt das Projekt «Convivenza» die Menschen in den drei Bündner Berggemeinden Vals, Lumnezia und Obersaxen Mundaun zusammen. Oder auch nicht. Oder ganz anders als gedacht. Das Zusammenleben von Alteingesessenen, Zugezogenen, Rückgekehrten, Zweitheimischen, Gästen und multilokal Lebenden birgt Chancen, Herausforderungen und Überraschungen aller Art. Projektleiter Tobias Heinisch von der Fundaziun da cultura Lumnezia lernt auch nach drei Jahren noch jeden Tag dazu und teilt hier seine Erfahrungen.
Foto: Noldi Wieland, Ilanz
Faire (avec)
En 2080, dans les Alpes, le monde est bouleversé par des crises écologiques, énergétiques et économiques. La modernité a disparu. Près de l‘église du Châble, un bâtiment abrite un espace où l‘on trouve outils, pièces de rechange, documents et images à décrypter pour réinventer des pratiques et des imaginaires. L‘exposition «Faire (avec)» au Musée de Bagnes se visite sans électricité. Elle invite à explorer les salles du musée comme des espaces créatifs et réflexifs. Le musée saisit ainsi l‘urgence de la crise écologique et interroge les patrimoines régionaux comme sources d‘inspiration pour l‘avenir.
Projekt ILEA
(Institute for Land and Environmental Art), Safiental GR
Mit seinen Initiativen im Feld der Kunst und Ökologie engagiert sich ILEA in einer der strukturärmsten Bergregionen der Schweiz und setzt sich für künstlerische und sozioökologische Transformation ein. Das Projekt will Brücken schlagen, neue Narrative schaffen und die Zukunft mitgestalten – als experimentelles Zusammenspiel aus Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft und Publikum. Neben globalen Fragen zu Klima, Biodiversität und Nachhaltigkeit, werden auch regionale Aspekte, wie die Zukunft der alpinen Peripherie und die Probleme von Bergregion befragt.
Foto: Mathias Kunfermann
Gutes Altern im Urner Berggebiet
Inspiriert vom Tessiner Projekt «Tessiner Bergtäler: Ideen für eine altersgerechte Raumentwicklung» führen die Gesundheitsförderung Uri und das Institut «Kulturen der Alpen» in vier Urner Bergdörfern Interviews mit älteren Personen durch. Es geht dabei um die Frage, wie sich das Leben in diesen Dörfern seit den 1950er Jahren verändert hat, wie die Befragten den Wandel im öffentlichen Raum und im Verhältnis zwischen den Generationen wahrnehmen, und was es braucht, damit sie so lange wie möglich ein selbstbestimmtes und sozial integriertes Leben vor Ort führen können.
Le projet ComMount
Le projet ComMount vise à étudier le contexte d‘émergence et l‘organisation des nouveaux communs de montagne (cafés participatifs, étables communautaires, etc.). Il s’intéresse aux liens éventuels qu’ils tissent avec les communs historiques (bisses, etc.) ainsi qu’au rôle qu’ils peuvent jouer en tant que leviers d’adaptation aux défisauxquels sont confrontés les territoires alpins. Il s’intéresse également à leur contribution au développement et à la gouvernance territoriale.
Image: Loïc Giaccone